Um den PPL zu erwerben, muss man neben dem AFZ
und dem LPC, die 2 großen Prüfungen für den PPL selbst bestehen. Zum einen ist
das die praktische, zum anderen die theoretische Prüfung und von genau dieser
werde ich euch heute erzählen.
Starten werde ich, wie bei allen Prüfungen,
mit einem kleinen Überblick über die Prüfungsmodalitäten.
Die Voraussetzung für die theoretische Prüfung
ist, dass die theoretische Ausbildung, also der Theoriekurs, bereits besucht
und anschließend eine computerbasierte Vorprüfung bestanden wurde.
Zur Vorbereitung auf die Prüfung gibt es einen
von der Austro Control zur Verfügung gestellten Fragenkatalog. Dieser umfasst 8
Kapitel unter welchen man jeweils ca 57-225 Multiple Choice Fragen zum Thema
findet.
Jede Frage hat 4 Antwortmöglichkeiten von
denen jeweils eine richtig ist.
Bei der Vorprüfung werden ausschließlich
Fragen aus diesem Katalog gestellt und in jedem Kapitel müssen mindestens 90%
erreicht werden.
Für die "echte" Prüfung muss
allerdings etwas mehr als nur der Fragenkatalog gelernt werden, denn dieser
umfasst hierfür nur ca 75% der Fragen. Um die Prüfung zu bestehen, müssen in
jedem Kapitel jeweils 75% erreicht werden.
Nachdem ich meinen Theoriekurs abgeschlossen
habe, verging leider einige Zeit bis ich zur Prüfung (und auch Vorprüfung)
angetreten bin. Ich empfehle jedem von euch so bald wie möglich anzutreten, da
man mit der Zeit Einiges vergisst und damit wieder mehr lernen muss.
Für die Zeit die man sich zum Lernen nehmen
sollte möchte ich keine Angaben machen. Ich denke das ist sehr individuell.
Durch mein Studium bin ich es gewohnt in
kurzer Zeit große Mengen zu lernen, deswegen fiel es mir auch sehr leicht für
diese Prüfung zu lernen.
Zur Unterstützung habe ich ein Onlinetool
verwendet, welches ich zuvor gekauft habe. Es war auf alle Fälle hilfreich,
allerdings war ich mit der Software selbst nicht zufrieden, weswegen ich den
Namen hier nicht nennen werde. Solltet ihr Fragen hierzu haben, könnt ihr sie
mir gerne per Kommentar, Mail oder Facebook
stellen.
Zusätzlich zu der Software, welche die MC
Fragen abdeckt, habe ich mit den Unterlagen für den Theorieunterricht, für den
mir meine Flugschule freundlicherweise ein iPad zur Verfügung stellte, gelernt.
Damit hatte ich immer alle Unterlagen kompakt bei mir.
Meinen Fokus legte ich hierbei auf jene
Themengebiete, die auch vom Fragenkatalog behandelt wurden. Um die im
Fragenkatalog nicht vorkommenden 25% abzudecken, stellte ich mir immer die
Frage wie eine Frage aussehen könnte, auf die die "falsche" Antwort
passen könnte. Bei technischen Themen wie Funk und Navigationshilfen stellte
ich mir die Fragen auch immer für andere Systeme.
So nun genug von der "Theorie", nun
erzähle ich euch von meiner Prüfung.
Wie mir von meiner Flugschule empfohlen wurde,
meldete ich mich ca. 2 Wochen vor meinem gewünschten Termin bei der Austro
Control und vereinbarte telefonisch den Termin. Nach dem Telefonat musste ich
nur noch die Bestätigung über die bestandene Vorprüfung per Mail versenden.
Ich reiste bereits einen Tag vorher nach Wien
um den Montagsmorgenverkehr zu umgehen und bezog ein Hotel in Fußweite des
Austro Control Büros. Bereits am Weg zum Hotel ging ich daran vorbei und wusste
somit schon, wo ich am nächsten Morgen hin musste.
Im Hotel angekommen ging ich noch einmal alle
Fragen durch und schaute mir meine Zusammenfassungen an. Ich gehöre zu den
Personen, die bis zum Ende an ihren Karteikärtchen hängen, weil es eine der
wenigen Möglichkeiten ist meine Nervosität unter Kontrolle zu halten. Die
Gewissheit zu haben, was die richtigen Antworten sind, beruhigt mich.
Am nächsten Morgen machte ich mich nach dem
Frühstück auf zum Austro Control Gebäude. Da ich etwas zu früh dran war,
wartete ich an der frischen Luft (wenn man das an einer Hauptstraße so nennen
kann ;) ) und beobachtete dabei die vielen Leute die die Büros betraten und
fragte mich welche wohl noch zur Prüfung unterwegs waren.
Als die Zeit gekommen war, meldete ich mich
beim Empfang an, ging durch die Sicherheitskontrolle und fuhr in das Büro in
einem der oberen Stockwerke. Dort warteten bereits die anderen Kandidaten
ungeduldig auf die Dame welche uns zur Prüfung abholen sollte. Einige davon
hatte ich bereits vor dem Eingang richtig als Prüflinge erkannt.
Frau Wöhrer, welche für die Prüfungen
verantwortlich ist, holte uns pünktlich um 8:30 und brachte uns in den
Prüfungsraum. Dort erklärte sie uns nochmals die genauen Prüfungsmodalitäten
und wo wir eventuelle Pausen verbringen könnten.
Zur Prüfung durfte man Papier und Schreibzeug,
ein Lineal und den Rechner mitbringen.
Man darf nach jedem abgeschlossenen Kapitel
eine Pause machen und sich die Zeit frei einteilen. Nur die Zeit für die
Kapitel selbst ist begrenzt und wird einem immer angezeigt.
Ich nutzte diese Gelegenheit und legte 2
Pausen ein, manche legten die Prüfung aber auch in einem Block ab.
Was mich ein wenig verwunderte, war, dass pro
Kapitel nur sehr wenige (zwischen 8 und 16) Fragen gestellt wurden und hier
teilweise sehr ähnliche. Ich empfehle also jedem wirklich alles anzuschauen und
nicht eine Gruppe von Fragen einfach wegzulassen.
In der vorgegebenen Zeit war es leicht möglich
alle Fragen mindestens 2 mal durchzugehen und nachzurechnen. Ich war, obwohl
ich alle Antworten mehrmals kontrollierte und eine der Letzten war die fertig
wurden, schon vor 11 Uhr mit der Prüfung fertig.
Gleich nachdem man das Frau Wöhrer mitteilt,
bekommt man auch schon das Ergebnis und einen A4 Zettel der das bestätigt.
Ich habe während der Prüfung schon mitnotiert,
welche Antworten meiner Meinung nach sicher stimmen sollten und war deswegen
ziemlich sicher, dass ich die Prüfung bestanden habe. Trotzdem waren die
wenigen Minuten bis ich das Ergebnis in der Hand hielt sehr aufregend.