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Montag, 20. Februar 2017

Ab nach Slowenien :)

Hallo! 
Nachdem ich euch gestern schon von meinem Flug nach Fertőszentmiklós (Nein ich habe keine Ahnung wie man das ausspricht aber wir nennen es Förte und jeder weiß wohin es geht.) erzählt habe, geht es heute um meinen ersten Dreiecksflug ein paar Tage später und meinen ersten Ausflug ans slowenische Meer nach Portoroz (LJPZ). 
Da ich euch ja mittlerweile schon von einigen Flügen erzählt habe, werde ich nur mehr auf die Besonderheiten der jeweiligen Flüge und nicht mehr auf jede Einzelheit eingehen.

Das Wort Dreiecksflug rührt daher, dass man 2 Flughäfen anfliegt und diese mit meinem Heimatflughafen ein Dreieck bilden. In diesem Fall waren es die Flughäfen Marburg (LJMB) und Sármellék (LHSM) am Plattensee. Mit diesem starten wir jetzt auch:
Das Wetter war wiedereinmal nicht prickelnd,
aber zumindest mit dem Wind hatten wir Glück
Da ich beim letzten Flug schon gelernt hatte, welche Vorbereitungen für diese Art von Flug von Nöten war, konnte ich die Berechnungen für die Flugvorbereitung bereits mit der Wettervorhersage am Vorabend erledigt, so dass wir am nächsten Tag schon früh loslegen konnten und um kurz nach 9 in der Luft waren. 
Da seit meinem letzten Flug einige Zeit vergangen war, benötigte ich den ersten Teil des Flugs um mich wieder an das Flugzeug und dessen Steuerung zu gewöhnen. Marburg ist ein richtiger Flughafen mit großer Landebahn, wird allerdings kaum angeflogen. Das, die kurze Flugzeit und die Tatsache, dass die Landungen sehr günstig sind, machen ihn zum perfekten Übungsplatz um Landungen zu üben. Mit 5 touch and gos haben wir diese Gelegenheit auch ausgiebig genutzt. Da ich immer schon ein paar Probleme mit der Landung hatte, beobachtete mich Andi besonders genau und fand auch einen Fehler, den ich mir mit der Zeit angewöhnt hatte. Im Landeanflug ist es wichtig die Geschwindigkeit zu halten. Um z.B. schneller zu werden kann man dazu mehr Gas geben oder die Nase des Flugzeugs senken, um langsamer zu werden, kann man ebenso entweder die Nase heben oder das Gas herausnehmen. Mein Fehler bestand darin, dass ich in diesem heiklen Abschnitt die Geschwindigkeit mit Hilfe der Nase steuerte und sich damit die Neigung des Flugzeuges ständig änderte. Dadurch, dass man die Geschwindigkeit durch das Gas regelt, kann das Flugzeug in der gleichen Lage bleiben und man hat einen stabilen Anflug. 

Beim nächsten Mal müssen wir auch einen
Sticker mitnehmen, die AAC fehlt eindeutig noch :)

Von Marburg ging es weiter an den Plattensee, wo wir weitere Landungen übten und von dort aus zurück nach Graz.
Im Laufe dieses Fluges gewöhnte ich mich langsam daran, meine Aufmerksamkeit abwechselnd auf die vielen verschiedenen zu überwachenden Parameter zu lenken und diese auch ganz grob einmal im Blick zu behalten. Die kurze Verzweiflung, die sich nach meiner ersten Navigationsstunde einstellte, war wie weggeblasen und die Aufgabe schien für mich, mit ein bisschen Übung, wieder schaffbar. 
Alles in allem blieb der Flug für mich als lang und anstrengend in Erinnerung. Insgesamt waren es fast 4 Stunden reine Flugzeit die mir immer noch vollste Konzentration abverlangten. Obwohl ich mich körperlich fast gar nicht bewegte, merkte ich hier wie viel Energie mir reine Kopfarbeit abverlangt. 



Der insgesamt dritte Flug dieser Phase führte mich mit Stephan ans Meer, genauer gesagt an den slowenischen Küstenort Portoroz. 
Vielleicht ist euch schon aufgefallen, dass Stephan mein mittlerweile 5. Fluglehrer ist. Dies ist nicht etwa der Fall, weil sich keiner mehr mit mir ins Flugzeug traut (zumindest sagen sie das 😏), sondern hat für mich, neben der Tatsache, dass ich viele nette Piloten kennen lernen darf, auch weitere Vorteile. Von diesen werde ich euch allerdings in einem eigenen Beitrag erzählen. 

Kleiner und vorallem essbarer Gruß
aus der Küche in LJPZ
 
Bei diesem Flug merkte ich daran, dass ich nebenbei ein lockeres Gespräch mit Stephan führen konnte, dass sich erste Abläufe langsam automatisierten und ich Kapazitäten frei hatte. Da auch Stephan dies bemerkte, begannen wir uns auf die vielen elektrischen Helferchen zu konzentrieren welche mir im Cockpit helfen sollen, den richtigen Kurs zu finden und zu behalten. Eigentlich wollten wir in Portoroz, am Flugplatz angekommen kurz in den Ort fahren um etwas zu essen, leider hatten wir dabei auf die Sonne, beziehungsweise Ihren Untergang vergessen. Für Sichtflieger gibt es eine Zeittafel auf der für jeden Tag die Uhrzeit des "End of civil evening twilight = ECET", also das Ende der Dämmerung und der Anfang der Nacht festgehalten wird. Dies ist der Zeitpunkt an dem wir spätestens Landen müssen um nicht als Nachtflug kategorisiert zu werden. Da es Winter war (für einen Ausflug nach Portoroz eher ungewöhnlich) war dieser schon am Nachmittag und so entschieden wir uns, nachdem uns der obligatorische Slivovic angeboten wurde, für ein Mittagessen im Flughafenrestaurant. 

Am Heimweg bewegte sich die Sonne langsam Richtung Horizont und kurz vor der österreichischen Grenze ging hinter uns die Sonne unter. In Österreich angekommen gingen in den Dörfern unter uns die ersten Lichter an, was von oben gesehen wirklich toll aussieht. In Graz wurden wir vom Flughafen in voller Beleuchtung in allen Farben willkommen geheißen und schafften die Landung Gott sei Dank noch 15 Minuten vor ECET.

In einem meinem nächsten Beitrag nehme ich euch zu gleich 3 Flughäfen an die kroatische Adriaküste mit und das bei strahlend blauem Himmel. 




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